Ausstellung Ordonanzwaffen
Vom Vorderlader bis zum Sturmgewehr, von der Pistole bis zum Maschinengewehr zeigen wir Ihnen lückenlos alle leichten Waffen der Schweizerarmee.
Raketenpistole
Die Raketenpistole 1917/38 wurde für zwei verschiedene Aufgaben eingesetzt:
Um das Gefechtsfeld zu beleuchten wurde ein Leuchtsatz gegen den Himmel geschossen, der an einem Fallschirm langsam zu Boden segelte. Die Leuchtdauer betrug ca. 30 Sekunden und es konnte eine Fläche von ca. 200 bis 300 Meter Durchmesser ausgeleuchtet werden.
Mit Signalpatronen konnte man auf dem Gefechtsfeld vorher abgemachte Aktionen auslösen (Funk gab es noch keinen), z.B. Angriff, Rückzug, Gasalarm, Feuer frei usw. Dazu hatte man neun verschiedene Patronen zur Wahl, rote mit 1, 2 oder 3 Sternen, ebenso grüne und weisse. Um immer die richtige Munition dabei zu haben, musste die Offiziersordonanz eine recht grosse Tasche hinterher schleppen.
Signal- und Leuchtpistolen gibt es auch heute noch. Wenn die gesamte moderne Technik versagt, greift man gerne auf Altbewährtes zurück.
Kurzes SIG Sturmgewehr
Das SIG Commando 552-1 ist ein um 270 mm gekürztes Stgw 90, ausgerüstet mit Rotpunktvisierung und abnehmbarem Schalldämpfer. Das SIG 552-1 wird weltweit bei Armee und Polizei von Spezialeinheiten und Sonderkommandos eingesetzt. Mit eingeklapptem Kolben misst es nur noch 50 cm und hat somit unter jedem Mantel platz.
Das Commando kann je nach Einsatz mit diversem Zubehör ausgerüstet werden, z.B. mit Scheinwerfer, Zieloptik, Laserzielvorrichtung, Restlichtverstärker, Wärmebildgerät, Vordergriff und vielem mehr.
Revolver 1882
Das Revolvermodell 1878 war für Offiziere der Kavallerie und berittene Offiziere der Artillerie bestimmt. Da zu dieser Zeit der Säbel noch Hauptwaffe der Offiziere war, mussten Revolver-Interessenten einen kleinen Beitrag an den Erwerb eines Revolvers leisten. Auch nicht berittene Offiziere konnten später mit Kostenbeteiligung einen Revolver 1878 kaufen, was auch rege genutzt wurde. Während die Grösse und das Gewicht von mehr als einem Kilo bei den Reiteroffizieren keine Rolle spielte, da das Pferd die Waffe trug, beklagten sich die Fuss-Offiziere sehr schnell über den unhandlichen Revolver 1878.
Oberstleutnant Rudolf Schmidt, ein kreativer Waffenkonstrukteur, wurde vom Bundesrat zum Chefkontrolleur für Handfeuerwaffen ernannt. Er machte sich sogleich an die Kaliberreduktion und stellte einen Revolver vor, der ungefähr dem Modell 1878 entsprach, jedoch im Kaliber 9 mm konstruiert war. Gewünscht wurde aber ein noch kleineres Kaliber von 7,5 mm. Ende 1882 erhielt Oberstleutnant Schmidt vom Bundesrat den Auftrag, den neuen leichten Ordonanz-Revolver mit Kaliber 7,5 mm, hergestellt von der Eidg. Waffenfabrik in Bern, an die unberittenen Offiziere der Armee zu liefern. Damit begann die Geschichte des Revolvers 1882, der in verschiedenen Varianten mehr als 80 Jahre in der Armee gedient hat. Insgesamt wurden 37’254 Ordonanz-Revolver und mehr als 20’000 an Zoll, Polizei und Private ausgeliefert.